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Anemona Crisan

„Zusammen Heilen“

Der Titel dieser künstlerischen Gestaltung ist auf mehreren Ebenen lesbar: 
1. Die MitarbeiterInnen des Krankenhauses, die zusammen Menschen heilen. 
2. Die Verletzungen/Beschwerden der PatientInnen, die hier (zusammen)heilen können.
3. Die Kooperation ÄrztInnen-PatientInnen, die Zusammen – also gemeinsam – an der Heilung mitwirken.
4. Die Medizinstudierenden, die in diesem Lehr-Krankenhaus Teile des Medizinstudiums absolvieren.

Räumliche Situation:
Die Magistrale ist der Ort an dem die PatientInnen drei Ambulanzen des Bundeswehrkrankenhauses Koblenz aufsuchen können. Es handelt sich also um öffentliche Bereiche.

Künstlerische Gestaltung:
Inhaltliches Konzept:
Die künstlerische Gestaltung stellt ein Gesamtkonzept für die Magistrale dar und vereint folgende Themen:
Das Krankenhausgebäude als Organismus, in dem MitarbeiterInnen, PatientInnen, Studierende zusammen kommen, zusammen heilen, zusammen wirken, zusammen lernen und zwar in einer hierarchischer Zusammenarbeit. Das ist eine gemeinsame organisatorische Eigenschaft von Bundeswehr, Krankenhaus und universitärer Struktur.
Das Ziel der Gestaltung ist die Identifikation aller genannten Beteiligten mit dem Gebäude als neuem, hochtechnisierten Krankenhaus der Bundeswehr, in dem zivile Personen und Bundeswehr-Angehörige behandelt werden. 

Formales Konzept: 
Formale Gestaltung aus organischen Formen: Synthese aus  Anatomie /  Architektur / Camouflagemuster
Die der Gestaltung zugrunde liegende Ästhetik mit organischen Formen ermöglicht Assoziationen zu abstrahierten anatomischen Gebilden (Organe), die inhaltlich auf die medizinische Tätigkeit aber auch die Medizinlehre (Stichwort: Anatomieabbildungen) verweisen.
Ebenso kann man an militärische Camouflagemuster denken, die eine Verbindung zum militärischen Hintergrund des Bundeswehrkrankenhauses ermöglichen.
Die organischen Formen lassen auch eine Assoziation zu (futuristischen) medizintechnischen Gebilden zu, die in diesem modernen Krankenhaus zum Einsatz kommen.
Nicht zuletzt verweisen die runden Formen auf die  besondere Gebäudeform des Krankenhauses mit seinen abgerundeten Gebäudeecken.

Räumliche Funktionen der künstlerischen Gestaltung: 
Räumliche Tiefenwirkung: 
Die künstlerische Gestaltung ermöglicht eine optische Erweiterung der räumlichen Wahrnehmung: Durch die überlagernden Formen und farblichen Abstufungen ergibt sich in der Gestaltung eine Tiefenwirkung der Wand, die die Gänge und Warteräume weiter und tiefer erscheinen lassen.

Räumliche Orientierung:
Um für die BesucherInnen die Orientierung in der Magistrale zu erleichtern, habe ich jedem Warteraum (samt zugehörigem Wandbereich) eine eigene Farbe zugewiesen.
Die Hauptwand der Foyertreppe im zukünftigen Empfangsbereich bildet hierbei das Zentrum/den Ausgangspunkt der Gestaltung, von dem aus die farblichen Verweise in Form einer richtungsweisenden dreiarmigen Sanitäter-Figur erfolgen. Dazu mehr in der Detailbesprechung der einzelnen Räume.

Die Gestaltung der Empfangs- und Warteräume im Einzelnen: 
Die künstlerische Gestaltung ist als eine Erzählung über die organische Beziehung von Krankenhaus, Gebäude, MitarbeiterInnen, StudentInnen und PatientInnen, angelegt.  Der Effekt ist eine Identifizierung, ein Ankommen und Empfangenwerden als Mensch und MitarbeiterIn in diesem Krankenhaus.

Die Erzählung: „Zusammen Heilen“
Foyertreppe: Den Beginn der Erzählung stellt die Wand in der Foyertreppe dar. Wir sehen hier eine von oben dargestellte, dreiarmige Figur, als Repräsentation des in der Medizin tätigen Menschen (rotes Kreuz am Arm). 
Die dreiarmige Figur repräsentiert den Zusammenhalt und das Zusammenwirken der MitarbeiterInnen des Krankenhauses, als  Team, das wie ein Körper, ein Organismus funktioniert.
Die drei Arme sind unterschiedlich gefärbt (orange, blau, türkis) und verweisen links und rechts auf die jeweiligen Ambulanzen samt Warteräume, die jeweils eine dieser Farben aufweisen.
In den Armen der Figur sind die Zellen bewußt übertrieben groß dargestellt um einen Bezug zwischen der äußeren Form des Körpers und seinen kleinsten Bausteinen in den Fokus zu stellen. Der Blick der Medizin ist immer mehrdimensional. Der Arzt  sieht seinen Patienten, ergründet die jeweiligen Notwendigkeiten und sucht so nach dem Weg zur Heilung. Idealer Weise wandert er so von der Gesamtsicht auf den Menschen mitunter bis zu seinen kleinsten Bausteinen, immer das große Ganze im Blick und gleichzeitig fokussiert auf jenen Teil der einer Intervention bedarf.

Warteraum 1, der auch den vorübergehenden Empfangsbereich darstellt, ist in der Farbe orange gehalten. Organische Gebilde, die an Camouflage, an Organe oder Gefäßgänge erinnern, schweben durch den Raum und erweitern ihn in die Tiefe. Es entsteht der Eindruck wir befinden uns innerhalb eines Körpers.  Die beiden an der Empfangswand dargestellten Figuren bilden ein Gespann aus Medizinpersonal-Figur (erkennbar am roten Kreuz), die den Patienten empfängt, einfühlsam am Arm stützend aufnimmt,und mit einer einladenden Armbewegung weiter ins Gebäude führt. 

Warteraum 2 ist zur Gänze in blau gehalten. Hier sind die Figuren an der schmalen Wand  im Wartebereich zu sehen, während am Gang großflächige blaue - camouflagartige, organische Gebilde die Gestaltung prägen, die an die CO2 führenden Venen in Anatomiebüchern  oder schlicht an eine weiträumige organische Landschaft erinnern.
Die dargestellten Figuren sind – im Sinne des Zusammen-Heilens – zu einem kreisförmigen Gebilde verschränkt. 

Warteraum 3 wird von der türkisen Farbe geprägt. Auch hier sehen wir zwei Figuren, im Vordergrund steht hier das medizinische Personal, das den Patienten stützt, ihm auf die Beine hilft, damit dieser selbständig weitergehen kann. Die türkise Gestaltung aus organisch-technoiden Formen erinnern uns hier an Synthesen aus technischen und physisch/organischen Elementen, die auf den Technologisierungsgrad des Krankenhauses verweisen.

Warteraum LiegepatientInnen:
In diesem Warteraum habe ich aufgrund seiner kleinen Größe  nur eine Wand gestaltet. Die rosa-roten Farbebenen erinnern hier eine organische Berglandschaft und sollen den LiegendpatientInnen eher ein beruhigendes Gefühl vermitteln.