Der Entwurf von Thomas Krutmann siegt beim „Kunst am Bau“-Wettbewerb

Neubau für den THW-Ortsverband Osterode

Bonn/Osterode, 17. November 2021. Ein besonderer „Kunst am Bau“-Wettbewerb der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), vertreten durch das Staatliche Baumanagement Südniedersachsen, ist vor kurzem abgeschlossen worden. Das Preisgericht schlug für den Neubau des Technischen Hilfswerks (THW) des Ortsverbandes in Osterode vor, den Siegerentwurf des lokalen Künstlers Thomas Krutmann realisieren zu lassen. Die Besonderheit bei dem Wettbewerbsverfahren: Ein regionaler Kunstverband schlug die Teilnehmenden vor.

Image

Der Sieger-Entwurf für den „Kunst am Bau“-Wettbewerb für den Neubau des THW-Ortsverbands Osterode von Thomas Krutmann (Foto: Thomas Krutmann).

Die besondere Herausforderung dieses „Kunst am Bau“-Wettbewerbs war, den Gesamtkostenrahmen von maximal 9.500 Euro (inklusive Mehrwertsteuer) für den künstlerischen Beitrag einzuhalten. Das THW, das Staatliche Baumanagement Südniedersachsen, das den Wettbewerb organisiert hatte, und die BImA entschieden deshalb gemeinsam, diesen kleinen Wettbewerb in enger Kooperation mit den regionalen Kunstverbänden zu veranstalten. So wurden die Teilnehmenden vom Bund Bildender Künstlerinnen und Künstler (BKK) für Niedersachsen e.V. empfohlen – und zwar von den regionalen Bezirksgruppen Harz, Südniedersachsen und Göttingen.

Für den Wettbewerb wurden schließlich Lilly Stehling, Thomas Velte und Thomas Krutmann vorgeschlagen. „Wichtig war uns dabei, dass die regionale Verwurzelung der Kunstschaffenden mit der Regionalität des THW im Einklang ist. Denn so werden Gemeinsamkeiten gestärkt und neue Brücken geschlagen“, erläutert Dr. Sylvia Haida, die bei der BImA die „Kunst am Bau“-Projekte betreut. „Der gemeinsame regionale Bezug schafft eine gute Basis für einen Austausch und eine lange Beziehung zwischen dem THW und der Kunst.“

Direkter Austausch zwischen Preisgericht und Kunstschaffenden

Das Preisgericht tagte in den Räumen des THW-Neubaus in Osterode unter der Leitung von Dagmar Schmidt, Vorsitzende des BKK für Niedersachsen und zugleich deren Bundesvorsitzende und Sprecherin. Dadurch konnten sich die Mitglieder direkt einen Eindruck von der Liegenschaft des THW machen und hatten den Standort für die Kunst – das Treppenhaus mit der fakultativen Ausweitung in die Flure – ebenfalls stets präsent. Alle drei eingeladenen Teilnehmenden präsentierten dort auch dem Preisgericht ihre Entwürfe, was einen direkten Austausch ermöglichte.

Künstlerische Auseinandersetzung mit dem THW gewürdigt

Letztendlich entschied sich das Preisgericht für den Entwurf der Kunstinstallation von Thomas Krutmann. In der Begründung des Preisgerichts heißt es dazu: „Das Kunstwerk ,WiRken‘ beschreibt die Arbeit des THW als dreidimensionale Wandinstallation. Die Materialien Stahl, Holz, Beton sind in ein austariertes Gleichgewicht gebracht, welches durch Hebezeuge in blau, der Hausfarbe des THW, gehalten wird. Das zentrale Objekt, ein verwitterter Betonbalken mit der Silhouette Osterodes, hängt in einem hinterleuchteten Stahlrahmen. Dieser Rahmen ist zwischen die beiden Seitenwände eingespannt und füllt so die Wandfläche und integriert sich in die Architektur des Gebäudes. Handschuhe am Rahmen zeigen den großen manuellen Aspekt der Arbeit und setzen im Gelbton einen bewussten Gegensatz. Eine Funkantenne mit dem Zitat des Zahnrads des THW bilden nach oben den Abschluss der Installation. Die tiefgreifende Recherche der Arbeit des THW im Allgemeinen und der des Standorts Osterode mit den Themen Kommunikation, schwere Bergung und Notversorgung überzeugte die Jury auf ganzer Linie. Die Komposition als dreidimensionale Arbeit und die durchdachten und ausgearbeiteten Details zeugen von einem hohen Maß an künstlerischem und technischem Verständnis.“ Daher wählte die Jury diesen einstimmig zum Siegerentwurf.

Zum Hintergrund

Die BImA lobt jedes Jahr 15 bis 30 „Kunst am Bau“-Wettbewerbe aus. Neben den einzelnen großen und prominenten Baumaßnahmen für die ministerielle Unterbringung und deren nachgeordneten Bereiche, den Verfassungsorganen und denen der Bundespolizei handelt es sich dabei vor allem um kleine Wettbewerbe in Rahmen der Baumaßnahmen für den Zoll und insbesondere für das THW. Gerade bei den letzteren liegt das gesamte „Kunst am Bau“-Budget oft nur zwischen 9.000 bis 15.000 Euro. „Dieses kleine Budget ist und bleibt zwar eine Herausforderung, um gute ‚Kunst am Bau‘-Projekte realisieren zu können, bringt aber gleichzeitig viele Chancen mit sich, abseits der großen Wettbewerbe Akzente zu setzen. Hier können der Nachwuchs und durch eine regionale Einladung die heimischen Künstlerinnen und Künstler gefördert werden“, betont Dr. Sylvia Haida. „Hier zeigt sich, dass Baukultur nicht nur den großen Bauprojekten vorbehalten bleibt, sondern auch im Kleinen möglich ist“, so Anett Janiszewski, stellvertretende Leiterin des Staatlichen Baumanagements Südniedersachsen.

Eine öffentliche Ausstellung der Entwürfe kann aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden. Die Ergebnisse des Wettbewerbs werden aber im Internet auf https://kunst-am-bau.bundesimmobilien.de/ veröffentlicht.

Über den THW-Ortsverband Osterode

Der Ortsverband wurde am 8. Mai 1958 in Osterode gegründet. Aktuell engagieren sich dort etwa 110 Frauen und Männer ehrenamtlich. Die Helferinnen und Helfer verbringen ihre Freizeit beim THW und lassen sich ausbilden, um im Fall von Katastrophen und großen Unglücken schnell und professionell helfen zu können. Neben dem ehrenamtlichen Verwaltungsstab bildet die THW-Jugend, derzeit mit rund 40 Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 6 und 18 Jahren eine wichtige Säule für den Nachwuchs des THW-Ortsvereins. Im Durchschnitt verbringt jeder Helfende dort mehr als 350 Stunden pro Jahr. Neben Ausbildung und Einsatz bringen die Ehrenamtlichen außerdem einige Zeit für die Unterstützung von Veranstaltungen und sozialen Projekten in der Stadt auf. Mit dem Neubau hat das THW ein funktionales und modernes Haus erhalten.

Über das Staatliche Baumanagement Südniedersachsen

Das Staatliche Baumanagement Südniedersachsen ist für die Gebäude des Bundes und des Landes in den fünf Landkreisen in Südniedersachsen zuständig. Mit aktuell 117 Beschäftigten betreut das Amt rund 500 Liegenschaften mit mehr als 1.500 Gebäuden. Neben dem Hauptsitz in Clausthal-Zellerfeld gibt es vier weitere Dienststellen in Goslar, Göttingen, Hildesheim und Holzminden.