Katharina Struber und Claus Gruber

RESONANZ

„Welch ein Trost war es, sie auch nur vorbeigehen zu sehen!... Den einen sprach sie an, vielen andren nickte sie zu oder lächelte nur… Wir lagen dort zu Hunderten, und wir pflegten ihren Schatten zu küssen, wenn er vorüber-strich, und dann legten wir unseren Kopf zufrieden wieder aufs Kissen.“

aus dem Brief eines Soldaten über Florence Nightingale

Image

Die künstlerische Intervention berücksichtigt atmosphärisch die gesamte Raumschale des Innenhofs und ermöglicht unterschiedliche Variationen der Blickerlebnisse aus den vielfältigen Sichtachsen in den Hof. Die Intervention fügt sich in die vorgegebene strikte Struktur und lockert diese durch den konzeptionellen Inhalt, Farbgebung und Materialität auf. Fürsorge und Anteilnahme sind die Themen der vorgeschlagenen Arbeit und bilden den konzeptionellen Rahmen des Entwurfs.

Image

Konzept:
Den inhaltlich konzeptionellen Rahmen bildet die Anteilnahme an den Nöten der Verletzen und Kranken. Dafür werden handschriftliche Genesungswünsche von Angehörigen, etwa Ehefrauen und Müttern aus historischen Briefen ins Lazarett, abgebildet. Diese handschriftlichen Zeugnisse der zwischenmenschlichen Nähe wirken im Zentrum des Innenhofs.

Die Handschriften werden auf ein Glasobjekt übertragen, das aus zwei geneigten L-förmigen farbig gestalteten ineinander verschränkten Komponenten besteht. Durch die Schrägstellung der Glasteile und die trans-luzente Farbgebung ergeben sich vielfältige Wahrnehmungsperspektiven aus unterschiedlichen Stockwerken und Blickrichtungen.
(Siehe Perspektiven Glasobjekt Blatt 1 und 2 )

Die Farbgebung des zentralen Objekts findet Resonanz auf den Fassadenplatten im Innenhof. Dieses „dialogische“ Farbkonzept im Innenhof ist dem Thema der Anteilnahme und der heilsamen Wirkung des freundlichen Zuspruchs, also eine Form der zwischenmenschlichen Resonanz, gewidmet.