Michael Gruber und Corbinian Böhm

Empfangshalle

Im Zentrum des Innenhofs West steht eine weiße Skulptur in Form einer runden Säule auf einem Steinsockel. Ein luftiges Geflecht aus Fäden definiert einen zylindrischen Luftraum.

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Diese „gestrickt" wirkende Stele vermittelt trotz ihrer Größe und stabilen Materialität eine wohltuende
Leichtigkeit und Wärme.
Die Säule vermittelt formal Verlässlichkeit und Stabilität, auf ihr kann etwas lasten. Sie unterstreicht den
ruhigen und meditativen Charakter des Innenhofs.

Das organische Geflecht kann als eine Analogie des Lebens verstanden werden, im unteren Teil dicht und
"umhüllend", nach oben hin werden die Maschen luftiger bis sie sich schließlich gen Himmel auflösen. Der
kreisförmige Grundriss verweist auf den Kreislauf des Lebens ohne Anfang und ohne Ende.

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Formal erinnert sowohl die warm-weiße Farbigkeit als auch die "geflochtene" Säulen-Struktur an mikroskopisch vergrößertes Gewebe (Verband, Mullbinde, Gaze, Wolle, Decke ...) oder auch an Strukturen im menschlichen Körper (Muskelgewebe, Nervenbahnen, Knochen, ...). So weckt die Materialität durch ihre Stofflichkeit Gefühle wie Wärme, Heilung, Geborgenheit. Die ineinandergeschlungenen, dynamisch sich verändernden Maschen implizieren aber auch Eigenschaften wie Lebendigkeit, Wachstum, Zusammenspiel, Vernetzung und Sinnhaftigkeit. Keine Masche gleicht der anderen, jede ist untrennbar verbunden mit den anderen. Zusammen ergeben sie ein großes Ganzes, in dem jedes Teil einzigartig und unverzichtbar ist. Die nach oben immer durchlässiger scheinende Materialität steht symbolisch für die transzendentale Auflösung der Materie.