Nikos Probst - "Radioaktive Resonanzen"

Konzept: Das vorgeschlagene Kunst-am-Bau-Projekt zielt darauf ab, Messdaten von ionisierender Strahlung in Reliefs zu verwandeln. Durch die Verwendung von Klängen und Bildern, die aus den Messdaten stammen, bzw. mit Hilfe der Daten generiert werden, entstehen einzigartige ästhetische Wandobjekte. Die Umsetzung und neue Interpretation der Daten erfolgten durch den Einsatz von verschiedenen generativen 3D-Programmen und des keramischen 3D-Drucks, wodurch eine ansprechende Verbindung von Menschen, Natur und Technologie geschaffen wird. Durch diese Kombination neuster Technologien mit natürlichen Ressourcen wie Ton, werden die abstrakten Messdaten in eine zugängliche Form gebracht und laden zum Nachdenken und Austausch ein. Dieses Kunstwerk steht im Kontext des Bundesamts für Strahlenschutz und spiegelt das Bestreben wider, das Bewusstsein für Strahlung und Umweltauswirkungen zu schärfen.

Als Künstler stehe ich vor einer faszinierenden und anspruchsvollen Aufgabe: Ich möchte das komplexe Zusammenspiel von Menschen, Natur und Technologie im Kontext des Themas "Mensch und Umwelt" erforschen und künstlerisch zum Ausdruck bringen. Mein Ansatz besteht darin, innovative technologische und technische Verfahren einzusetzen, um eine Verbindung zwischen diesen scheinbar gegensätzlichen Elementen herzustellen und neue Formen zu kreieren. Dabei nutze ich natürliche und ursprüngliche Materialien wie Ton und transformiere sie durch neueste technische Verfahren, um eine einzigartige ästhetische Erfahrung zu schaffen. In diesem künstlerischen Prozess spiegelt sich der Mensch in seinem Bestreben wider, die Natur zu nutzen und zu kontrollieren. Ein Schwerpunkt meiner Auseinandersetzung liegt auf ionisierender Strahlung, einer faszinierenden und zugleich rätselhaften Erscheinung. Um meine Arbeit mit fundierten Daten zu untermauern, möchte ich auf Messungen ionisierender Strahlungen zurückgreifen, die vom Bundesamt für Strahlenschutz oder seinen entsprechenden Abteilungen durchgeführt wurden. Diese Daten dienen als solide Grundlage für die Gestaltung der dreidimensionalen Reliefobjekte. Sie eröffnen mir die Möglichkeit, die unsichtbaren Kräfte der Strahlung in greifbare Formen zu übersetzen und damit eine neue Perspektive auf ihre abstrakte Natur zu bieten. Für die ersten Test 3D-Drucke habe ich frei zugängliche Daten von Messungen in Form von Klängen und Bildern genutzt.

Der keramische 3D-Druck eröffnet faszinierende Möglichkeiten zur Erzeugung hochwertiger und detaillierter Wandobjekte. Die Verwendung natürlicher Materialien verleiht jedem Druck einen individuellen Charakter und ermöglicht einzigartige Texturen und Effekte, die während des Druckvorgangs entstehen. Durch die Kombination von Technologie und Natur entsteht eine faszinierende Synthese, die in den Momenten des Druckverfahrens gebrochen wird, wenn die keramischen Masse sich auf Grund ihrer Viskosität aus dem technischen Prozess befreit. Ein weiterer Vorteil des keramischen 3D-Drucks liegt in der Haltbarkeit und Beständigkeit der erzeugten Objekte. Keramik ist ein robustes Material, das sowohl im Innen- als auch im Außenbereich eingesetzt werden kann. Dadurch werden die Wandobjekte langlebig und können auch über einen längeren Zeitraum hinweg ihre ästhetische Qualität bewahren.

Diese einzigartige Synthese von Klang, visueller Ästhetik und wissenschaftlichen Daten eröffnet eine neue Dimension der Wahrnehmung und ermöglicht es den Betrachterinnen und Betrachtern, die unsichtbaren Resonanzen der radioaktiven Strahlung auf eine ganz neue Weise zu erleben. Die Objekte laden dazu ein, eine Verbindung zu diesen komplexen Themen herzustellen und einen Dialog zwischen Menschen und Natur zu initiieren. Es dient als Einladung, die Schönheit und Komplexität unserer Umwelt zu entdecken und über unsere Verantwortung gegenüber der Natur nachzudenken. Das Projekt vereint Kunst, Technologie und Wissenschaft, um eine einzigartige und facettenreiche Erfahrung zu schaffen. Ich hoffe, dass meine Arbeit dazu beiträgt, das Bewusstsein für die Arbeit im Bundesamt für Strahlenschutz zu schärfen und über ihre Beziehung zur Natur nachzudenken sowie neue Wege dieser interdisziplinären Zusammenarbeit zu erkunden.

Beurteilung durch das Preisgericht:

Die Kooperationsintention der Kunstschaffenden mit der Wissenschaft wird vom Preisgericht hervorgehoben. Die Verbindung eines digitalen Prozesses mit dem vorgeschlagenen, bodenständigen Material Ton erscheint spannend und als gelungenes Bild von Materialisierung von Strahlung. Die taktilen Eigenschaften des Reliefs werden positiv gewertet. Unklar bleibt auf Seiten des Nutzers jedoch, was genau das Kunstwerk abbilden soll.