Otmar Theodor Sattel

DUALITÄT

Die kinetische Installation / Skulptur für den Innenhof des Bundeswehr-Zentralkrankenhauses eröffnet einen transparenten, für Besucher betretbaren Raum in Form eines gleichförmigen Zylinders.

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Diese räumliche Konstruktion  bietet eine Bühne der Transformation. Die Hüllen der Skulptur sind als bewegliche, sich um ihre Achsen drehenden Halbschalen gestaltet.
Aus der Drehbewegung der Halbschalen entsteht in zeitlichen Verschiebungen ein offener Raum und ein geschlossener Raum.

Über den an zwei Seiten angesetzten Sockel lässt sich das Innere der Skulptur betreten.
Der innere Bereich ist als „Bühne“ , als Rauminszenierung definiert.
Die Besucher des Innenhofes können, indem sie in den inneren Bereich der Skulptur eintreten, einen symbolischen „Lebensraum“ erfahren.

Die beiden Halbschalen gewähren dem Betrachter/Besucher den visuellen wie auch physischen Rahmen einer offenen Assoziation und einer zeit basierten Genese von Formen.
Die rote Halbschale verdeckt das Ereignis, die illuminierte atmosphärische Auflösung auf der „Bühne“, auf welcher die Besucher zugegen sind.
Die transparente Halbschale gewährt den Betrachter im Innenraum des Gebäudes einen Einblick auf die Bühne und die hier erscheinenden Ereignisse.

Berücksichtigt man die unterschiedlichen Standpunkte der im Gebäude anwesenden Besucher und Angestellten ergibt sich für jede Person eine eigenständige, unabhängige Wahrnehmung der Installation.

Die beiden Halbschalen drehen sich auf der Drehscheibe und dem Drehring um ihre Mittelachse. Die äußere rote Acrylglas-Halbschale bewegt sich langsam in Uhrzeiger-Richtung, für eine Umdrehung um ihre Achse benötigt der Drehring 24 Stunden.
Die innere transparente Acrylglas-Halbschale bewegt sich langsam dem Uhrzeiger entgegengesetzt um ihre Mittelachse, für eine Umdrehung um ihre Achse benötigt die Drehscheibe 12 Stunden.
Im Zeitraum 24 Stunden öffnet und schließt sich die Bühne für den Besucher.

Auf Augenhöhe, bezugnehmend von der Tritthöhe der inneren Plattform, sind in die beiden Halbschalen in Form eines 5cm breiten umlaufenden Bandes Buchstaben eingeätzt. Dieses „Sprachband“ wird in seiner Sinngebung lesbar, wenn die beiden Halbschalen sich zu 100%  überschneiden.
Der Text für das Sprachband wird vom Krankenhauspersonal gestaltet.

Der Zylinder befindet sich für einen kurzen Zeitraum in geschlossenem Zustand. Im Falle eines Stromausfalls kann ein Notrufmelder betätigt werden, eingesetzt im Metallprofil. Die Scheibe kann zudem händisch aufgeschoben werden.