Thomas Leu

Animal Monitoring

Zwei große offene Raumstrukturen aus Stahl lagern repräsentativ auf der Wiese am Eingang des Geländes. Beim allmählichen Näherkommen erkennt man darin irgendwann nicht genau zu definierende Kreaturen.

So ähnlich mag es dem Urmensch gegangen sein, als er die ersten Rinder, Pferde, Schafe, Ziegen oder Schweine in freier Natur sah. Die erste Annäherung geschah sicher äußerst vorsichtig und respektvoll, schon allein der Größe wegen. Als er aber merkte, das diese eigentlich ganz friedlich sind, fragte er sich wohl, ob diese eßbar und wie sie sonst noch so zu nutzen wären. So oder ähnlich begann wohl die Nutztierhaltung.

Den irgendwann etwas verloren gegangenen Respekt vor Tier und Natur muß sich der Mensch nun, wenn er denn heute überleben will, mühevoll neu erarbeiten. Diese Kreaturen, großen Landmarken ähnlich,  stehen als Sinnbild dafür. Die ursprünglich in Phase 1 des Wettbewerbs angedachte Dreiergruppe wurde zugunsten einer größeren Formenklarheit und Monumentalität der Einzelfiguren reduziert.  

Sehr bewußt wurde das Material Stahl gewählt. Die rostige, sich mit der Witterung verändernde Oberfläche hat etwas Archaisch-Kreatürliches. Einige Tiere (Rinder, Pferde, Ziegen, Schafe, sogar manche Schweine) für welche diese Skulpturen hier universell stehen, haben tatsächlich eine ähnliche Farbe. Die Raumstruktur dagegen ist eher technisch-abstrakt, nach Tieren benannten Gestirnen nicht unähnlich. Die facettenartigen Rahmen erinnern mitunter an Bildschirme oder Kameras.