Two Concrete (Franziska Opel & Hannah Rath)

BwZK

es ist . was es ist . es ist unsinn . sagt die vernunft

Bei dem Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz handelt es sich um einen funktionalen, modernen Neubau. Ein auffälliges architektonisches Merkmal des Gebäudes bilden die abgerundeten Ecken. Eine der Ecken führt von der Straße in beide Fahrtrichtungen zur Hauptzufahrt des Krankenhauskomplexes.
Der ideale Ort, um ein Zeichen zu setzen. Dem Gebäude wird ein schmuckstückähnliches Kunstwerk hinzugefügt, das präzise auf die Gebäudemerkmale und dessen Name eingeht. Bewusst wird auf raumgreifende Ausschweifungen verzichtet.

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Ausgangspunkt für das Kunstwerk bildet die Bezeichnung des Gebäudes – schlicht und einfach – die Abkürzung: BwZK. Abkürzungen haben die Eigenschaft, das sie sprachlich abstrakt gelesen werden können. Im vorliegendem Entwurf wird dieses Phänomen aufgegriffen und ad absurdum geführt.

Die Abkürzung BwZK ergänzt durch zwei bedeutungsgebende Symbole  (Kreuz und Pfeil) wurden dupliziert, um 180 Grad gedreht und ineinander verschachtelt. So ergeben sich zu einer Einheit geformte Zweierpaare, die auf den einzelnen Etagen optisch auf den Fassadenpaneelen aufliegen. Sie schmiegen sich mit der Rundung um die Ecke. Die Objekte sind je nach Kombination bis zu 200 x 244 cm groß. Sie werden, durch die Fassadenpaneele hindurch, in der dahinter liegenden Betonfassade verankert.

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Die Paar-Elemente werden aus 50 x 50 x 3 mm Vierkant-Stahl geformt und jeweils zu einem Objekt verschweißt. Anschließend werden die Oberflächen glasperlgestrahlt, so das deren Oberfläche matt silbern erscheint. Eine darauf angebrachte zweite Ebene – ebenfalls 50 x 50 x 3 mm stark – deckt ein der Struktur innenliegendes Raster auf. Dieses lässt visuell eine Art Pfeilsystem entstehen, das beim Ein- und Ausfahren oder Passieren des Gebäudekomplexes richtungsweisend gelesen werden kann. Nicht nur die Anordnung in einer zweiten Ebene hebt sich ab, auch die Oberfläche des Material unterscheidet sich hier, sie ist spiegelnd hochglanzpoliert.

Durch diese einfachen und präzisen Eingriffe entsteht ein abstraktes Logo für das Gebäude das zwischen Branding / Non-Branding, Orientierung / Des-Orientierung und Info / Pseudo-Info changiert.
Es bleibt den Betrachtenden selbst überlassen, ob sie die einzelnen Buchstaben und Symbole mit etwas Geduld zu entziffern versuchen oder die Objekte als abstrakte Schmuckstücke wahrnehmen.