Zwei Kunstwerke für das Bundespolizeipräsidium in Potsdam zur Realisierung empfohlen
„Kunst am Bau“-Wettbewerb entschieden
Bonn/Potsdam, 6. August 2021. Im Rahmen des von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), vertreten durch den Brandenburgischen Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB), ausgerichteten „Kunst am Bau“-Wettbewerbs hat das Preisgericht Realisierungsempfehlungen für zwei Kunstwerke ausgesprochen. Für das Zentrale Atrium/Foyer und die Flure des Neubaus des Bundespolizeipräsidiums Potsdam sind jeweils eine Arbeit angedacht. Neben den siegreichen Entwürfen können alle eingereichten Projekte im Internet besichtigt werden.
Ziel des „Kunst am Bau“-Wettbewerbs war es, künstlerische Konzepte für zwei Bereiche des Neubaus des Bundespolizeipräsidiums in Potsdam zu erhalten: das Zentrale Atrium/Foyer und die Flure. Es kamen Deckenarbeiten, Wandarbeiten, hängende Installationen, Licht- und Videoobjekte sowie interaktive Installationen infrage. Dabei waren freischaffende, professionelle Künstlerinnen und Künstler sowie Künstlergruppen europaweit teilnahmeberechtigt. Im Zuge des zweiphasigen offenen anonymen Wettbewerbsverfahrens wurden 189 Entwurfsideen für beide Standorte eingereicht. Aus den eingegangenen Entwürfen der ersten Phase wurden zehn Entwürfe für das Zentrale Atrium/Foyer und neun Entwürfe für die Flure zur Weiterbearbeitung und Konkretisierung für die zweite Phase des Wettbewerbs von dem Preisgericht ausgewählt. In beiden Phasen tagte das neunköpfige Preisgericht unter dem Vorsitz von Professor Mischa Kuball (Professor für Medienkunst, Kunsthochschule für Medien, Köln). Dabei standen in erster Linie die Entwurfsidee und der Leitgedanke im Fokus der Betrachtungen. Nach eingehender Beratung sprach die Jury eine Empfehlung für jeden Standort aus:
Zentrales Foyer/Atrium
Das geschossübergreifende Foyer verbindet beide Eingangsbereiche des neuen Bundespolizeipräsidiums. Lichtdurchflutete Terrassen und Galerien sollen zu Orten der Kommunikation werden. Der Entwurf „Ein ganz normaler Tag: Im Universum der Singularitäten“ von Via Lewandowsky, Cisca Bogmann und Oliver Störmer bespielt diesen offenen Raum: 24 abstrakte und unterschiedliche Skulpturen wachsen aus der Architektur des Atriums. Die am Computer entstandenen Objekte wirken je nach Blickwinkel immer wieder anders auf die Betrachtenden. „Damit gelingt dem auch ästhetisch hoch innovativen Projekt eine Aktualisierung dessen, was Skulptur im 21. Jahrhundert sein kann“, urteilt das Preisgericht.
Flure
Für die künstlerische Bearbeitung standen außerdem große Teile der Flure in den Arbeitsbereichen zur Verfügung. Die persönliche Umgebung der Beschäftigten am Arbeitsplatz greift die Arbeit „500 unscharfe Fotos/Archiv glücklicher Momente“ von Jens Reinert auf: Auf vielen Schreibtischen stehen Fotos von Familien und Freunden in glücklicher Runde und bringen die Erinnerung an schöne Begebenheiten in den Arbeitsalltag. Der Künstler transferiert diese Situation auf die Wände der Gänge, die Motive stammen dabei von den Beschäftigten selbst, werden jedoch in einem digitalen Verfahren unscharf gemacht. Die Jury betonte: „Üblicherweise werden auf den Fluren eines Polizeipräsidiums Fotos von erinnerungswürdigen Einsätzen aufgehängt. Diese Fotos müssten nun in die Büros wechseln, wenn das ‚Archiv der glücklichen Momente‘ die Flure bespielt.“ Die Grenze zwischen privat und dienstlich würden aufgeweicht. „Das private Glück und der kollegiale Stolz wechseln die Seiten,“ so das Preisgericht in seiner Begründung weiter.
Insgesamt lobte das Preisgericht die künstlerische Qualität der Entwürfe und deren Auseinandersetzung mit dem Standort. Alle Teilnehmenden des Wettbewerbs erhalten eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 2.500 Euro (brutto), wenn die geforderten Leistungen insgesamt erfüllt wurden. Zusätzlich wurde für den 1. Platz für das Zentrale Foyer/Atrium ein Preisgeld von 8.000 Euro sowie für die Gestaltung der Flure ein Preisgeld von 4.000 Euro ausgelobt.
Über Kunst am Bau
„Kunst am Bau" ist ein Element der Baukultur und ein fester Bestandteil der baupolitischen Ziele des Bundes. Die Auswahl eines guten Entwurfs durch das Preisgericht ist ein diffiziler Prozess, denn neben der künstlerischen Qualität sind Aspekte der Nachhaltigkeit, der Instandhaltung und der Arbeitsalltagstauglichkeit relevant“, erläutert Dr. Sylvia Haida, die bei der BImA zuständige Expertin für „Kunst am Bau“-Projekte. „Darüber hinaus wird dieser durch das Preisgericht zur Realisierung empfohlene Entwurf zur Visitenkarte des jeweiligen Hauses und soll identitätsstiftend sein.“
Die Ausstellung der künstlerischen Entwürfe ist für alle Interessierten unter dem folgenden Link auf der Homepage von phase eins Projektberater und Wettbewerbsmanager für Architektur und Städtebau abrufbar, die den Wettbewerb für die BImA und den BLB durchgeführt haben: https://phase1.de/projects_bpol-k_results.htm.