Bundesgerichtshof in Karlsruhe
Kunst am Bau Wettbewerbe
Status | abgeschlossen |
Veröffentlichung | 21. Januar 2020 |
Auswahlgremium | 12. Januar 2023 |
Entscheidung | 23. November 2023 |
Informationen zum Wettbewerb
Anlass und Ziel des Wettbewerbs/ Wettbewerbsaufgabe
Die renommierte Künstlerin Alicja Kwade und die vielversprechende Nachwuchskünstlerin Sarah Degenhardt gewinnen bei den Kunst am Bau Wettbewerben für den Bundesgerichtshof in Karlsruhe
Für den Bundesgerichtshof (BGH), als oberstes Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit der Bundesrepublik Deutschland mit Zuständigkeiten im Bereich der Zivil- und Strafrechtspflege, lobte die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) 2022 für zwei unterschiedliche Standorte am Sitz in Karlsruhe zwei nicht offene Wettbewerbe mit Einladungsverfahren aus.
Der erste Kunst-am-Bau Wettbewerb mit einer Realisierungssumme von 650.000,- sah die künstlerische Gestaltung des großflächigen Außenbereichs an der Herrenstraße und Palaisgarten vor. Hier waren die Gerichtsgebäude insbesondere das zentrale Hauptgebäude und Wahrzeichen des Bundesgerichtshofs, das denkmalgeschützte Erbgroßherzogliche Palais, und die historische Parkanlage Palaisgarten bisher wenig sichtbar und durch eine Hecke und einen Zaun von der Öffentlichkeit abgeschirmt. Im Rahmen einer Neugestaltung der Sicherheitsanlagen wird entlang der Herrenstraße ein öffentlicher Platz entstehen, der ganz neue Einblicke in das Areal des BGH gewährt und die Besucher zum Verweilen einladen soll. Hierfür wurde ein künstlerischer Beitrag gewünscht, der eine Auseinandersetzung des öffentlichen Publikums mit der Institution und den Aufgaben des BGH fördert.
Im Rahmen eines kooperativen Wettbewerbes wurden zwölf künstlerische Positionen durch ein Auswahlgremium für die Teilnahme an diesem Wettbewerb nominiert. Diese wurden gebeten für die 1. Phase des Wettbewerbes eine Ideenskizze zu entwickeln. Nach einer kooperativen Sitzung, wurden fünf künstlerische Ideen ausgewählt, und die Künstler gebeten in der 2. Phase des Wettbewerbes ihre Idee zu konkretisieren.
Die Konzepte wurden am 23. November 2022 dem Preisgericht unter dem Vorsitz von Frau Prof. Dr. Pia Müller-Tamm (Direktorin, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe) im BGH in Karlsruhe von den Künstlern persönlich vorgestellt. Nach einer ergiebigen und konstruktiven Diskussion hat das Preisgericht sich für die Realisierung des künstlerischen Konzept „Justitia“ von Alicia Kwade mit insgesamt 16 lebensgroßen Statuen aus Bronze entschieden. Es wurde mit dem 1. Preis (5.000,- Preisgeld) prämiert und zur Realisierung empfohlen. Den zweiten Preis von 4.000,- Preisgeld gewann Mischa Kuball mit seinem Entwurf „Politeia (Spiegelpolitik)“.
Parallel dazu wurde ein zweiter Kunst am Bau Wettbewerb für den Neubau Ostbau des BGH in Karlsruhe ausgelobt. Aktuell arbeiten bis zu 222 Richterinnen und Richter sowie 240 weitere Personen in der Verwaltung, Rechtspflege, Senatsgeschäftsstellen und die Bibliothek am BGH. Der Neubau ist notwendig, um den gewachsenen Raumbedarf zu decken. Das Raumprogramm sieht sieben Gerichtssenate bzw. ca. 130 Arbeitsplätzen für Angehörige des Gerichts, zwei Gerichtssäle, eine Tiefgarage sowie eine Kantine vor. Die Kantine für die gesamte Liegenschaft des BGH mit Blick auf das Palais und in den historischen Palaisgarten soll durch den künstlerischen Beitrag des Wettbewerbs eine positive Raumatmosphäre erhalten. Hierfür wurde ein Wandbereich mit einer nahestehende Säule in der Kantine zur Gestaltung und eine Realisierungssumme von 30.000,- freigegeben.
In Abstimmung mit dem BMI, dem Bundesgerichtshof haben die Betriebsleitung des Bundesbaus Baden-Württemberg und die BImA im Rahmen dieses Wettbewerbes eine gezielte Förderung und Beteiligung junger Künstler bei „Kunst am Bau angestrebt. Daher wurden zu diesem nicht offenen Kunst-am-Bau-Wettbewerb mit Einladungsverfahren sieben jungen Künstlerinnen und Künstlern eingeladen. Bei der Auswahl der Teilnehmer wurde eine Kooperation mit der örtlichen Kunstakademie und Hochschule für Gestaltung eingegangen. Die Professoren Franz Ackermann, Ulla von Brandenburg, Julia Müller, und Corinne Wasmuht von der Staatliche Akademie der Künste Karlsruhe sowie Michael Bielicky, Susanne Kriemann und João Tabarra der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe schlugen als Stimmberechtigte im Auswahlgremium sieben vielversprechende Nachwuchstalente vor. Diese hatten ebenfalls die Chance ihre Entwürfe am 23. November 2022 derselben Jury in Karlsruhe zu präsentieren. Einstimmige zur Realisierung empfohlen und mit dem ersten Preis von 3.000,- Preisgeld gewürdigt wurde das Konzept „Zwischentöne“ von Sarah Degenhardt, welches eine aufwändige Wandmalerei mit inhaltlichen Bezug zu den psychologischen und soziologischen Aspekten der Rechtsfindung vorsieht und sich harmonisch in die Architektur einzugliedern vermag. Den zweiten Preis von 2.000,- erhielten die Arbeiten „49° 00’02.6’’ S 171°35’32.9’’ W (§)“ von Natalia Schmidt und „Ohne Titel“ von Cim Jubke.
Wettbewerbsverfahren
Außenbereich Herrenstraße und Palaisgarten
Der Wettbewerb wird als kooperatives (nicht-anonym), nicht offenes Einladungsverfahren in zwei Phasen durchgeführt.
Teilnahmeberechtigung Außenbereich Herrenstraße und Palaisgarten: Professionelle Künstler/-gruppen (weltweit). Realisierungssumme insgesamt:
650.000 € brutto
Neubau Ostgebäude
Der Wettbewerb wird als anonymes, nicht offenes Einladungsverfahren durchgeführt.
Teilnahmeberechtigung Neubau Ostgebäude: Professionelle Künstler/-gruppen (weltweit). Realisierungssumme insgesamt: 30.000 € brutto
Die Wettbewerbsverfahren erfolgten gemäß Leitfaden Kunst am Bau (2012) und in Anlehnung an die Richtlinie für Planungswettbewerbe (RPW 2013).
2 Kunststandorte:
- Außenbereich Herrenstraße und Palaisgarten 650.000 € brutto
- Neubau Ostgebäude 30.000 € brutto
Aulsoberin, Koordination und Durchführung
Ausloberin
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA)
Ellerstraße 56,
53119 Bonn
Koordination und Durchführung
Oberfinanzdirektion Karlsruhe
Bundesbau Baden-Württemberg
Stefan-Meier-Str. 76
79104 Freiburg
vertreten durch
Staatliches Hochbauamt Karlsruhe (BBBW-HBA KA)
Gartenstraße 78
76135 Karlsruhe
tätig im Auftrag des
Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB)
Alt-Moabit 140
10557 Berlin
für den Nutzer
Bundesgerichtshof (BGH)
Herrenstraße 45a
76133 Karlsruhe