Dietrich Förster

Technik und Natur

In einer Stahlplastik werden Technik und Natur als Zusammenspiel inszeniert. Eine Reihe aus vertikalen Stahlstäben wird auf der Wiese vor dem FLI-Neubau platziert.

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Gerade Stäbe werden gebogen, bis sie in die dreidimensionale Linienzeichnung einer organischen Form übergehen. Der Abstraktionsgrad der Stahlplastik eröffnet dem Betrachter vielschichtige Möglichkeiten für Interpretationen im Kontext des Friedrich-Loeffler-Instituts. Hier 3 Beispiele:

01  Das minimalistische Raster symbolisiert die Technik des Menschen, die in der herkömmlichen Herangehensweise als Gegenpol zur Natur gesehen wurde. Die Metamorphose der Stahlplastik hin zu einer nicht vorhersehbaren organischen Form, symbolisiert dagegen eine Annäherung der Technik des Menschen an die Komplexität der Natur.

02  Das starre Gitter steht für den nicht mehr zeitgemäßen Umgang des Menschen mit seinen Nutztieren, der von profitorientierter Maximierung der Produktion geprägt war. Die Deformation des Gitters kann als Weg in Richtung eines respektvolleren Umgangs mit Nutztieren gesehen werden. Individuelle Bedürfnisse der Tiere, wie mehr Bewegungsfreiheit werden einbezogen.

03  Die Ausgangsform der Stahlplastik bildet zunächst einen harten Kontrast zur Wiese und nähert sich in ihrer Verwandlung der umgebenden naturnahen Landschaft an.

Die Stahlplastik wird parallel zur Straße installiert und bietet vorbeifahrenden Autofahrern sich stark verändernde Perspektiven: Von weitem wird eine geschlossene Stahlwand mit unerwarteten Ausbuchtungen gesehen. Nach Annäherung geben die Freiräume zwischen den Stahlpfosten den Blick auf den Hintergrund frei. Dadurch bleibt der Blick auf den Neubau des FLI im Vorbeifahren permanent möglich.