Markus Gehrig

Mahlzeit

Mahlzeit ist eine zweiteilige Arbeit, die an zwei Punkten stattfindet und damit einen räumlichen Zusammenhang bildet. Ein Teil ist auf einem Grundraster von vier mal vier Metern auf der südlich von der Laborspange gelegenen Grünfläche angeordnet, der zweite Teil im Eingangsbereich.

Image

Der erste Teil ist eine raumgreifende Installation, die formal an Balancierstangen mit darauf ruhenden Tellern erinnert. Die einzelnen Stangen werden von roboterartigen Gelenkarmen gehalten. Die Roboter stehen für eine Automatisierung von Versuchsabläufen, die sich auch in alltäglichen Bereichen vollzieht. Das Raster nimmt formal Bezug auf eine Versuchsanordnung, in der gleiche Grundvoraussetzungen geschaffen sein müssen. Durch die unterschiedliche Auskragung der Gelenkarme befinden sich die Teller auf jeweils unterschiedlichen Höhen. Der dadurch entstehende Eindruck von Bewegung dieser „tanzenden“ Elemente unterstreicht den Balanceakt und die poetische Kraft der Arbeit.

Der zweite Teil der Installation erinnert formal an ein Regal aus dem alten Bestand des Gutshofs, in dem stehende Teller, präsentiert und aufbewahrt werden. Auf der Vorderseite der weiß emaillierten Teller sind im Siebdruckverfahren aufgebrachte Fotografien von unterschiedlichen Nutztierrassen, lebensmittelliefernden Tieren wie Rindern, Schweinen und Geflügel, die im Institut gezüchtet und über die geforscht wird, zu sehen. Auf der Rückseite eine Nummer, die eine Katalogisierung andeutet, aber keinen Forschungsinhalt benennt. Die banal erscheinenden Fotografien zeigen einen ungeschminkten Blick auf das Tier in seinem vom Menschen kultivierten Lebensumfeld. Das Siebdruckverfahren verdeutlicht den Aspekt einer seriellen Reproduktion.