Stine Albrecht

„Spurensuche“

Vielschichtig, wie die kriminellen Strukturen sind, so vielschichtig sind auch die Aufgaben des Bundeskriminalamtes, das als Zentralstelle der deutschen Polizei international tätig ist.

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Der Entwurf für den Präsidialbereich besteht aus zwei Wandbildern, die auf Aluminiumplatten gedruckt und 1,5 Meter hoch, sowie 12 Meter und 5,5 Meter lang sind. Die Bilder werden durch einzelne Aluminiumplatten von etwa 1 Meter Breite segmentiert. Es sind Collagen mit Objekten, die wie in einem Ermittlungsverfahren Spuren und Puzzleteile eines Gesamtbildes sind, die gesucht und erforscht werden. Die Bildelemente sind in ihrer Darstellung jedoch verfremdet, in Farbpunkten gerastert und damit nicht klar und offensichtlich in ihrer Gesamterscheinung erkennbar. Ähnlich ist eine Betrachtung von Druckerzeugnissen durch eine Lupe, bei denen homogene Farbflächen in einzelne Druckpunkte zerteilt werden. Mit dieser forschenden Perspektive sieht man Strukturen, Verdichtungen und Überlagerungen – die zum Denkmodell werden und symbolisch als gesellschaftliche Strukturen verstanden werden können. Die Bilder schärfen die Wahrnehmung und laden beim Abschreiten dazu ein, sich auf die Suche nach neuen Mustern und Bild-Motiven zu begeben.

Formal entsteht ein spannender Kontrast zwischen der nüchternen und strengen Reihung der rechteckigen Aluminiumplatten, die das Format vorgeben und sich an die architektonischen Gegebenheiten anpassen und den überlagernden gepunkteten Strukturen, die in feiner Heiterkeit in ihrer Farbigkeit und Größe variieren. Diese Heiterkeit wird gebrochen, wenn einzelne Muster und Bild-Motive erkannt werden und der Betrachter mit der Frage allein gelassen wird, in welchem Zusammenhang diese stehen.