Tim Trantenroth 

Das Konzept für dieses Projekt ist daher, hierzu eine malerische Umsetzung finden: Ein Spiel mit Symbolbildern und der Wahrnehmung für die Wand zu erfinden, das aus verschiedenen Standpunkten und Positionen, einem Perspektivwechsel, seine Erscheinungsbildern ändert und Rätsel aufgibt.

Dazu werden die Linien und Fixpunkte der Gesichtserkennung in verschiedenen Variationen, Spiegelungen, Verzerrungen (perspektivischen Verzerrungen, Anamorphose) mit silber- chrom und Crystallfarben auf die weiß grundierte Wand gemalt. (leichter dynamischer Pinseltet ist sichtbar). Mit Hilfe von Malertape werden präzise Konturen erzielt.

Die Farbtöne und Farbwerte werden präzise auf die räumliche (kaum Abstand von der Wand) Situation vor Ort abgestimmt, auch die feinen Nuancen und der abnehmende Sättigungsgrad wird vor Ort mit der Umgebung und unter Berücksichtigung der Lichtverhältnisse so abgestimmt, dass eine reduzierte, zarte Farbigkeit vorherrscht. Diese Farbdifferenziertheit ist drucktechnisch nicht imitierbar, daher werden Farbproben mit eingereicht. Insgesamt soll die Wandmalerei dezent und luftig leicht wirken.

Um die Komplexität der digitalen Vernetzung, Strukturen und die Unsichtbarkeit der Verfahren zu zeigen, greife ich zusätzlich symbolhaft auf die grafische Darstellung des Rhizoms zurück.

Dazu werden die Kreise der Umrisslinien von Rhizomschematas nicht konkret gemalt, sondern sie treten durch ein Wahrnehmungsphänomen in Erscheinung: die unterbrochenen Linien reichen aus, um eindeutige, kreisförmige Flächen zu konstruieren. Diese Flächen werden doppelt so hell wahrgenommen als ihre Umgebung erscheint. Es entsteht eine Konstruktion von subjektiven Konturen.

In der Mitte der Wand liegt ein verzerrtes Störungsmuster, das aufs Gesicht aufgetragen die digitale Gesichtserkennung irritiert.