Gunda Förster 

Alle drei Orte – das FOYER EINGANG EG, das FOYER BESPRECHUNGSZENTRUM sowie die GLASFUGE – werden miteinander korrespondierend in die Gestaltung einbezogen.

Es besteht zwischen beiden Gebäudeteilen zwar keine direkte Sichtbeziehung. Dennoch werden sie in ihrer Eigenschaft als Foyers in Beziehung zueinander wahrgenommen und befinden sich in unmittelbarer Nähe zueinander.

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Grundsätzlich ist mein Entwurf frei von didaktischen Ambitionen und wirkt ganz unmittelbar räumlich-visuell.

Das verbindende Element zwischen allen drei Orten sind lineare Leuchtelemente:

Im Foyer Eingang EG wird ein Feld aus Leuchtstäben im Raum platziert.

Im Foyer Besprechungszentrum und in der Glasfuge folgen die Leuchtstäbe der architektonischen Struktur und betonen diese.

Im FOYER EINGANG EG spannt sich – begrenzt durch die Säule am Beginn der Treppe bis zur Säule am Ende des Gangs – ein Feld aus 140 vertikalen LED-Leuchtstäben, deren optische Wirkung aufgrund der Materialwahl (LED + Polycarbonatrohr) ähnlich wie Neon ist.

Alle Maße und Bezüge orientierten sich an der vorhandenen Architektur.

Allen Maßen liegt das Maß von 52 cm am zugrunde, das sich aus der Gesamtlänge des Feldes von Säule bis Säule – geteilt durch 38 gleich große Bereiche ergibt:

  • So ergibt sich ein Raster von 52 x 52 cm, dem die Anordnung der Leuchtstäbe folgt.
  • Länge des Feldes, bestückt mit Leuchtstäben: 0,52 m x 38 = 19,75 m
  • Breite des Feldes, bestückt mit Leuchtstäben: 0,52 m x 6 = 3,12 m
  • Länge der Leuchtstäbe: 0,52 m x 3 = 1,56 m

Die Leuchtstäbe werden über das gesamte Feld rhythmisch in diesem Raster verteilt und in 3 verschiedenen Höhen abgehängt:

  • Abhängungshöhe der Leuchtstäbe von der Decke: 0,41 m | 0,93 m | 1,45 m
    Somit befindet sich die Unterkante der am tiefsten abgehängten Leuchtstäbe auf gleicher Höhe wie der Treppenabsatz.
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Korrespondierend mit dem in dunklem Blau gehaltenen frei stehenden Aufzugskern mit Postverteiler­schrank und Schließfächern werden die Leuchtstäbe in 3 kühlen, hellen Blautönen ausgeführt:

blaues Filterglas + LED, d.h. im Aus- und Anzustand sind die Stäbe blau.

Es entsteht ein lebendiges Feld aus gleich langen Leuchtstäben, die in Höhe und Farbton variieren, jedoch bzgl. der verwendeten Maße und der Farbigkeit in Korrespondenz zur vorhandenen Architektur stehen.

Der runde Querschnitt der Leuchtstäbe steht im Kontrast zur rechtwinkligen Architektur.

Daraus schlussfolgernd empfehle ich im Foyer EG die Verwendung von runden Einbauleuchten – in Korrespondenz zu den runden Leuchtstäben.

Durch die unterschiedliche Höhe der Leuchtstäbe ergibt sich ein wellenartiger Charakter des Felds.

Die Welle steht hier symbolisch für die inhaltliche Ausrichtung, Funktion und Bedeutung des Bundeskriminalamts: Die Mitwirkung vieler verschiedener Bereiche ist charakterisiert durch dynamische, zielgerichtete und kommunikative Prozesse. Diese Aspekte spiegelt eine Welle wider:

»Welle« kommt aus dem Germanischen und bedeutet so viel wie »Wille«. Physikalisch betrachtet ist eine Welle eine sich räumlich ausbreitende periodische Veränderung (Schwingung) des Gleichgewichts­zustands eines Systems. Direkt wahrnehmbare Wellen sind bspw. Schallwellen, Wasserwellen oder Lichtwellen. Eine Welle transportiert also immer Energie.

All diese Aspekte spiegeln sich auch in der Arbeit des Bundeskriminalamts wider:

Kommunikation, Energie, Schwingung, Bewegung, Dynamik, Ausbreitung, Verbindung.

Darüber hinaus schafft das dynamisch-rhythmische Feld aus Leuchtstäben eine positive Willkommens-atmosphäre, nimmt die Besucher am Eingang in Empfang und leitet sie quasi in das Gebäude hinein.