Heike Weber & Walter Eul
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Geplant ist eine repräsentative mäandernde Skulptur aus 1040 Spiegelkugeln für den Luftraum des Eingangsfoyers des BKA. Die Kugeln winden sich dynamisch in 4 Strängen zu einem „gordischen“ Knoten. Die starke physische Präsenz der Arbeit setzt ein dominantes Zeichen im Zentralen Empfangsbereich. Die Idee ist es, eine Skulptur zu schaffen, welche die vielfältigen Aufgabenbereiche des BKA bildlich assoziativ in sich vereint, ohne diese unmittelbar zu illustrieren. Da diese Tätigkeitsfelder, sowie die interne Struktur des BKA einem permanenten gesellschaftspolitischen Wandel unterworfen sind, soll die Skulptur eine zeitlose Erscheinung besitzen und eine assoziative Projektionsfläche auch für zukünftige Besucher*innen und Mitarbeiter*innen bieten.
Die Skulptur vermittelt den Eindruck von Bewegung, einer dynamischen Gesamtheit welche sich in ihrer spiegelnden Oberfläche selbst - die Gegenwart des Ortes widerspiegelnd - auflöst. Was im ersten Moment als feste Verkettung wahrgenommen wird, besteht bei genauerer Betrachtung aus einzelnen individuellen Elementen. Die optische Schwere löst sich auf, wird zu einer molekular strukturierten Leichtigkeit, verlinkt sich bildlich z.B. mit Materialforschungen und Untersuchungen des BKA oder erinnert gleichzeitig an „Kanonenkugeln“ in Anspielung auf handfeste Verbrechensbekämpfung.
Jede dieser für sich unabhängig und frei schwingenden Kugeln macht sichtbar, was eigentlich unsichtbar ist – ihre Oberfläche reflektiert den umgebenden Raum in einem Winkel, welcher größer als der menschliche Betrachtungswinkel ist – man sieht ein Stück weit hinter die Kugel – eine Metapher für tausendfache Beobachtung und Observation.
Trotz ihrer Größe wirkt die Skulptur schwebend, scheint in einer fortlaufenden Bewegung zu sein – erinnert an einen sich sammelnden Vogelschwarm kurz vor dem Aufbruch. Ein Sinnbild für Beständigkeit, Dynamik und Flexibilität.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Arbeit setzt einen starken bildhauerischen Akzent und der Raum des Foyers wird dynamisiert. Ein insgesamt imposantes Erscheinungsbild. Die Installation wirkt wie ein Echo des eigenen Volumens. Die Farbgebung der Architektur wird gut ergänzt. Die Stahlseile zur Aufhängung als eigenes gestalterisches Element erweitern die Kugeln und brechen deren glatte Ästhetik.
Die Arbeit könnte in ihrer Massivität auch erschlagend wirken und Blickbeziehungen nach oben behindern. Andererseits wird sie aber auch interessante Einblicke zulassen, gerade durch die Möglichkeit die Installation nicht nur von unten sehen zu können, sondern auch von der Treppe sowie von der Galerie aus. Der Aufwand der Reinigung ist nicht unerheblich und die Arbeit könnte den unteren Raum auch im Hinblick auf das künstliche Licht verschatten.