Pia Stadtbäumer 

1-2-3-5-7…Primes-Sphere-Hands BETWEEN HAND AND THOUGHT 

Das Foyer des Bundeskriminalamts empfängt die Bediensteten und die Besuchenden in einem zweigeschossigen großzügigen Raum.

Die Wahrnehmung des Raumes erfolgt von der Empfangsebene im Erdgeschoß oder von der Galerie-Ebene, die man über eine große Freitreppe erreicht. Von hier aus hat man einen weiten Blick in den Luftraum und auf das Erdgeschoß.

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Schwebende weiße Handformen mit langgestreckten überzeichneten Fingern halten und fangen weiße Kugeln. Manche Kugeln scheinen entgegen der Schwerkraft wie mit magnetischem Zauber an den Gelenklosen Fingern zu haften. Kleinere und größere Kugelanordnungen umschweben dabei die Handformen.

Wie in einer offenen Struktur formiert sich mit jeder sanften Drehung der Skulpturen ein stets wandelndes Bild und eröffnet eine neue Perspektive.

Die Blickperspektive ist entscheidend für die Installationshöhe und die Platzierung der HÄNDE und KUGELN. Sie sind weit genug von den Betrachtenden entfernt und sichtbar genug, um Nähe herzustellen. Die Skulpturen bewegen sich als frei hängende Gebilde zwischen den beiden Geschoss Ebenen auf unterschiedlichen Höhen.

HÄNDE sind ein bemerkenswertes Universalinstrument, die uns Gesten zur Kommunikation und Werkzeuge zum taktilen Handeln geben. Gesten begleiten unsere Sprache und sind körperlicher Ausdruck unserer Verständigung.

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PRIMES, Primzahlen (-1-2-3-5-7-11-13) verstecken sich in der Anzahl der SPHERES, Kugeln, denen ich je nach Prim-Zahlengröße einen unterschiedlichen Umfang zugeordnet habe.

Was hat es mit den PRIMES, den Primzahlen auf sich?

Große Primzahlen (mit vielen Hundert Stellen) haben die Kryptographie, die Wissenschaft vom Verschlüsseln, revolutioniert. Man spricht von der Kryptographie der öffentlichen Schlüssel, der public key cryptography. Diese Rechenmethode aus der Zahlentheorie spielt heute täglich millionenfach bei der Übermittlung vertraulicher Informationen, zum Beispiel im Internet, eine Rolle.

Das Spiel der Zeichen, Codes und Gesten zeigt sich hier im Spiel der Hände und Kugeln.

Den Betrachtenden breitet sich das Bild eines unbestimmten Moments aus, in dem die Entscheidung zwischen Handeln und Denken noch nicht gefallen ist, ein Moment zwischen HAND AND THOUGHT.