Renate Wolff 

folgerichtig

Vielleicht noch mehr als in anderen Bereichen gesellschaftlichen Lebens wird die Arbeit des BKA durch den Faktor Mensch bestimmt. So entspricht das vorder-gründig Naheliegende nicht immer unbedingt den Tatsachen. Die ErmittlerInnen des BKA müssen also schon von Berufs wegen in alle möglichen Richtungen denken. Oft geht es an einer Stelle voran, während sich ein anderer Weg als Sackgasse erweist. Im Idealfall führt wohl eine Mischung aus Intuition und akribischer Ermittlungsarbeit dazu, der Flut von Informationen und Hinweisen Herr zu werden und die Tatsachen dahinter sichtbar werden zu lassen; es erfordert ein systematisches, folgerichtiges Herangehen an die einzelnen Arbeitsfelder. 

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Die Gestaltung meines Entwurfs reflektiert diese Arbeitsverläufe.

Die Linien bewegen sich mäandernd und raumübergreifend über die Flure beider Bereiche der Magistrale. Sie umfassen alle Wände der Flure, integrieren und verbinden so die Mitarbeiterbüros - eine Metapher für das interne Zusammenwirken innerhalb des Hauses.

Im GOLD visualisiert sich sowohl die Bedeutung des funktionierenden Rechtsorgans BKA als auch die ergebnisorientierte Arbeit aller MitarbeiterInnen.

Die goldenen Linien stehen formal in einem harmonischen Spannungsverhältnis zur klaren und geometrischen Sprache der Architektur. Im Überschreiten der Decken- und Bodenbegrenzungen öffnet der Entwurf den Raum in einen imaginierten Zusammenhang und erweitert visuell zudem die räumlichen Maße der Flure.

Auf den Brücken wird das Gold durch ein angepasstes GoldGelb auf dem Linoleumboden ergänzt, um den Faden nicht abreißen zu lassen.

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Je nach Standort des Betrachters erscheint das Gold lichtdurchdrungen und atmosphärisch immateriell aber auch dunkel und haptisch. Dieser Verlaufseffekt des Goldglanzes aktiviert den Raum und bindet die BetrachterInnen in ihren Bewegungen mit ein. In der Anordnung der Formelemente und des optischen Glanzeffektes entsteht ein Raumrhythmus, der die Wände musikalisch und heiter in Schwingung versetzt, kontinuierlich neu gestaltet und alle Flächen durch seine raumgreifende Formsprache einbindet.

Mein Entwurf veranschaulicht die Komplexität der Materie mit der die MitarbeiterInnen des BKA immer wieder aufs Neue umzugehen haben. Die Offenheit des Prozesses gehört dabei zur Systematik der Herangehensweise. Gleichzeitig vereint er die einzelnen Abteilungen in einem kraftvoll bewegten Rhythmus, während der immaterielle Zauber des Goldtons nicht nur den architektonischen Raum öffnet sondern auch ein Versprechen enthält:

…alles wird gut!